DOSEMU2... die Neue

  • Hallo zusammen.
    In letzter Zeit war hier häufig die Rede von DOSBOX und was man damit alles mit und für GEOS
    erreichen kann. Nun soll hier mal die Rede von DOSEMU sein; und zwar von der DOSEMU2 für
    64 bit-Linuxsysteme.
    Bei dem virtuellen GEOS-Treffen im letzten Jahr hatte ich kurz mal erwähnt, daß es eine neue
    DOSEMU2-Version gibt. (Zur Erinnerung: Die erste DOSEMU2-Version konnte man nicht
    „einfach so“ installieren, sondern mußte in einer relativ aufwendigen Aktion selbst kompiliert und
    dann installiert werden. Das funktioniert seit geraumer Zeit nicht mehr. Gründe dafür gibt es
    mehrere, möchte ich hier aber nicht anführen.) Auch die in Github zum Herunterladen zur
    Verfügung stehenden Pakete (DEB, RPM) lassen sich in Linux Mint 20, Debian, Ubuntu und
    Xubuntu nicht installieren da Abhängigkeiten fehlen und diese auch nicht aufgelöst werden können.
    Nur unter Fedora 33 lässt sich das RPM-Paket installieren. Fedora hat standardmässig die Gnome-
    Oberfläche und ist mit drei Window-Managern ausgestattet (Wayland, Gnome-Classic und X-Org).
    Nur unter X-Org funktionieren alle neuen Grafik-Treiber in Geos einwandfrei. Unter Wayland
    funktionieren nur einige Standard-Auflösungen.
    Die Entwickler des DOSEMU2 haben sich vor einiger Zeit entschlossen, nicht mehr das Standard-
    Freedos zu verwenden, sondern auf eine Eigenentwicklung - genannt FreeDOS plusplus (FDPP) -

    zu setzen. Siehe dazu auch https://github.com/dosemu2/fdpp.

    Dazu kommt ein neuer Interpreter, genannt comcom32.
    Diese neue Version kann zum einen über die Linux-Paketverwaltung installiert werden. Dazu muß
    einmalig ein PPA (Personal Package Archiv) in das Linux-System eingebunden werden. Das geht
    folgendermaßen:

    In einem Terminal gibt man folgende Befehle ein:
    sudo add-apt-repository ppa:dosemu2/ppa
    sudo apt-get update
    Hat man dies ausgeführt, kann man die DOSEMU2 ganz einfach über die Synaptik-Paketverwaltung installieren. Bei der anderen Möglichkeit muß man die einzelnen Pakete (dosemu2, fdpp und comcom32) von


    folgender Internetseite herunterladen:
    https://launchpad.net/~dosemu2/+archive/ubuntu/ppa/+packages
    Dort sucht man sich die passenden Versionen heraus, öffnet das Aufklappmenü und lädt die Pakete im Debian-Format (.deb) herunter. Anschließend kann man sie auf gewohnte Weise installieren.
    Das klappt nur in einer bestimmten Reihenfolge; hat man die Falsche gewählt, wird man durch das
    Installationsprogramm darauf hingewiesen.
    Der Unterschied zwischen den beiden Installationsarten ist, daß man bei der Version mit der
    zusätzlichen PPA automatisch über die neuesten Aktualisierungen informiert wird. Bei der
    Installation der einzelnen Pakete hat die Aktualisierungsverwaltung des Linuxsystems keinerlei
    Informationen bzgl. der neuen Software und es gibt daher auch keine Aktualisierungen. Diese
    müßte man manuell von der genannten Seite herunterladen und installieren.
    Beiden Versionen gemeinsam ist, daß es eine andere Ordnerstruktur gibt. Gab es bei der „alten“
    DOSEMU2 noch einen Ordner „Entwicklung“ im User-Ordner, in dem Kompilation und
    Installation abliefen, gibt es diesen nun nicht mehr. Die für den Betrieb von DOSEMU2 benötigten
    Dateien befinden sich nun in den Ordnern „dosemu“, „fdpp“ und „comcom32“. Diese Ordner
    wiederum wurden bei der Installation in dem Ordner „/usr/share“ angelegt. Die für die
    Konfiguration wichtige Datei „dosemu.conf“ befindet sich weiterhin in dem Ordner /etc/dosemu.
    Wie gehabt wird diese Datei am besten nicht direkt, sondern mittels der Datei „.dosemurc“
    bearbeitet. Diese muß sich im User-Ordner befinden.

    Die für den stabilen und komfortablen Betrieb von GEOS zu bearbeitenden Dateien findet man hier:
    /usr/share/dosemu/dosemu2-cmds-0.3/
    Dort sind in der Datei „fdppconf.sys“ unbedingt folgende Eintragungen erforderlich:
    files=120
    stacks=0
    buffers=10
    Die Treiber für EMS-Speicher und CDROM-Gerät können bei Bedarf auskommentiert werden.

    In der Datei „fdppauto.bat“ können hinzugefügt werden:
    cd c:\bbe413
    go
    Damit startet GEOS beim Starten der DOSEMU2 automatisch. Die Ordnerbezeichnung der GEOS-Installation muß natürlich den eigenen Gegebenheiten entsprechend angepaßt werden.
    Diese „neue“ DOSEMU2 kann für GEOS genauso verwendet werden wie bisher die „Alte“. Alle
    Möglichkeiten, insbesondere was das Drucken angeht, sind gegeben. Leider ist es mir noch nicht
    gelungen, die Linux-Internetverbindung mit der DOSEMU2 - und somit mit GEOS - zu verwenden.
    In der DOSEMU1 funktionierte das über ein von Andreas geschriebenes Skript, welches einen
    TAP-Adapter benutzte. Vielleicht hat er ja mal Zeit und Muße, das auch für die DOSEMU2 zu
    schreiben.

    Gruß Achim


    PC/GEOS unter Linux in der DOSEMU = UNSCHLAGBAR!

  • Linux Mint 20/20.1, Cinnamon:

    Die Installation der Dosemu 2 per PPA lief problemlos. Ich bevorzuge in Mint die grafischen Tools gegenüber dem Terminal.
    Also in der Aktualisierungsverwalung > Paketquellen > PPA's. Das PPA eintragen, Auffrischen/Aktualisieren. Bleibt dann die Aktualisierungsverwaltung leer, nochmal zu PPA's zurück, das Dosemu2-PPA markieren und unten auf "Öffnen", alle drei Installationsangebote ankreuzen.
    Auffrischen/Aktualisieren und mit der Aktualisierungsverwaltung installieren.

    Dann die von Achim genannten Eintragungen vornehmen.
    Geos löppt. :thumbup:

    Ich wollte gerne auf Ordner in meinem Home zugreifen und habe deshalb in die .dosemurc eingetragen:

    Code
    $_hdimage = "+0 +1 /home/wolfgang/Dokumente /home/wolfgang/Bilder"


    Das bringt zwar zwei neue Laufwerke in Geos, aber die sind leer. ?(

  • Vermutlich musst Du in der Geos.ini etwas für die neuen Laufwerke eintragen, z.B. wenn sie als „Laufwerk D:“ angezeigt werden:
    [system]
    drive d = 65535

    There are two rules in life:
    1. Never give out all of the information.

  • Daran liegt es nicht. Geomanager zeigt die Laufwerke G+H an, sind auch benutzbar - aber eben leer. Alle in der Dosemu richtig gemounteen Laufwerke übernimmt Geos, war schon immer so. Muss an meinem Eintrag in der .dosemurc liegen.

    Lösung:

    Code
    $_hdimage = "+0 /home/wolfgang +1"


    macht mein Home zum Laufwerk D in fdpp und Geos.

  • Hallo Wolfgang,
    ich habe folgendes eingetragen:
    $_hdimage = "drives/* /home/jens/Data /media"
    Habe in Geos dann Zugriff auf den Ordner Data im home/jens/Data und Zugriff auf den USB-Stick wenn eingesteckt.

    Jens

  • In der neuen dosemu2 werden Pfade zu/für Laufwerke in Gruppen zusammengefaßt. Ein kurzer englischer Erläuterungstext dazu steht in der dosemu.conf. Mir eröffnet sich nicht, warum man das so gestaltet. Ich fand die alte Methode - wie Jens sie hier gepostet hat - besser.

    Gruß Achim


    PC/GEOS unter Linux in der DOSEMU = UNSCHLAGBAR!

  • Im Notebook, auf dem ich gerade bin, gibt es auch ein Win 10 mit einer Dosbox und ein Mint 19.3 mit einer kompilierten Dosemu2. In der neuen Systematik führt auf beide Betriebssysteme, wenn sie im laufenden Mint 20.1 gmounted sind.

    Code
    $_hdimage = "+0 /home/wolfgang /media/wolfgang +1"

    zum Zugriff darauf, auf Sticks und externe Laufwerke.

  • Im Notebook, auf dem ich gerade bin, gibt es auch ein Win 10 mit einer Dosbox und ein Mint 19.3 mit einer kompilierten Dosemu2. In der neuen Systematik führt auf beide Betriebssysteme, wenn sie im laufenden Mint 20.1 gmounted sind.

    Code
    $_hdimage = "+0 /home/wolfgang /media/wolfgang +1"

    zum Zugriff darauf, auf Sticks und externe Laufwerke.

    Gute Idee! Habe ich jetzt auch so eingerichtet, besser als das, was ich vorher hatte. :thumbup:

    Gruß Achim


    PC/GEOS unter Linux in der DOSEMU = UNSCHLAGBAR!