Hallo,
bei der Darstellungsqualität muss man zwischen Treiber und Font unterscheiden. Der Treiber hat seit einigen Wochen alle technischen Features um eine gute Qualität beim Rendern der Zeichen eines Fonts abzuliefern. Die Fonts in der Distribution sind nur noch nicht auf GEOS abgestimmt.
Die Lösung in der Verbesserung der Qualität heißt Hinting und ist eine Technologie die genau für dieses Problem geschaffen wurde. Momentan sind die Fonts in der Distribution noch via Autohintig gehinted. Nico hat da viel Zeit investiert und mit vielen Parametern experimentiert und ein gutes Ergebnis auf dem Bildschirm zu erreichen. Nun ist es aber so dass das Autohinting Grenzen hat an diese wir offensichtlich nun gestoßen sind.
Was sind diese Grenzen?
Da gibt es gleich mehrere. Ein Punkt ist, dass das Grafiksystem von GEOS auf eine Auflösung von 74dpi getrimmt ist. Andere User Interfaces setzen hier auf 96dpi oder mehr. Das bedeutet das für die Darstellung eines Zeichens auf anderen Systemen 33% mehr (also in Höhe und Breite) Pixel zur Verfügung stehen. Ein weiterer Punkt ist sind Techniken wie Subpixel und grayscale Rendering die wir unter GEOS nicht nutzen können da das Fontsystem nur monochrome Zeichen zulässt.
Warum funktioniert das trotz dieser Grenzen mit den Nimbus Q Fonts so gut?
Diese Fonts enthalten für kleine Punktgrößen (9, 10, 12, 14 pt) handoptimierte Bitmaps der einzelnen Zeichen. Das bedeutet das bei diesen Punktgrößen garnicht gerendert wird sondern nur die Bitmap kopiert werden muss. Dieser Weg steht uns für die TrueType Fonts auch offen, dazu müsste der Treiber aber erweitert werden und die Fonts müssten um Bitmaps der Zeichen in den besagten Punktgrößen erweitert werden, denn die Fonts die an verschiedenen Stellen im Web herumliegen enthalten alle (zumindest habe ich keine in die Finger bekommen) keine Bitmaps. Das wären dann, bei angenommenen 7 Font in der Distribution, bereits über 25.000 zu zeichnende Bitmaps. Eine Mamutaufgabe....
Welche Darstellungsqualität ist denn für uns erreichbar?
Das untere Bild zeigt einen Bildschirmabzug mit einem für monochromes Rendering optimierten Font. Selbst bei einer Punktgröße von 9 ist der Text gut lesbar.
Es ist das Ziel für die Fonts die letztendlich in der Distribution enthalten sind auf eine solche Qualität zu trimmen. Das wird allerdings nicht ganz einfach. Wie oben beschrieben, werden wir das mit Techniken wie Autohinting leider nicht erreichen. Wie wir das mit dem Hinten der Fonts hinbekommen ist mir bis ins Detail noch nicht klar und Ahnung vom Hinten habe ich keine (das habe ich aber von TTF Fonts vor einiger Zeit auch mal behauptet ). Falls aus der Community sich jemand damit beschäftigen möchte, nur zu, Unterstützung ist gewünscht und jederzeit willkommen.
Der gezeigt Font ist übrigens einer der mit Windows 3.1 ausgeliefert wurde.
So, jetzt habe ich wieder sehr weit ausgeholt....
Jirka