MS-DOS 7
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Der folgende Bericht stammt von Achim B., Ergänzungen von Bernd.

Wenn ich über PC/GEOS und Betriebssysteme lese, dann sind es in der überwiegenden Zahl der Betriebssysteme, unter denen PC/GEOS läuft, irgendwelche Windows- oder Mac-Betriebssysteme; zum Teil wird PC/GEOS dort auch mit einem Emulator wie z. B. DOSBox, QEmu, eingesetzt.

Ich als PC/GEOS-Purist und Hardcore-User bin aber nach wie vor der Meinung, dass PC/GEOS (in der aktuellsten Version als Breadbox Ensemble) am besten mit einem reinen DOS-Betriebssystem läuft, denn dafür wurde es ursprünglich entwickelt. Und auch die Nutzung moderner Hardware wie z. B. USB-Speichersticks und USB-Drucker ist seit einiger Zeit möglich und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich dieses Gebiet auch noch weiter entwickeln und auf die Nutzung weiterer USB-Geräte ausweiten wird.

Ich nutze MS-DOS 7 aus Windows 98SE, welches FAT32 beherrscht und somit auch große Festplatten adressieren kann. Mit diesem Betriebssystem und weiteren speziellen Treibern kann man ein reines PC/GEOS-DOS-System zusammenstellen, bei dem nur noch wenige Wünsche offen bleiben. Aber auch Free-DOS und andere (PTS-DOS 32?) sollten praktikabel sein. Ich habe mir ein solches System zusammengestellt und nutze es seit Jahren. Auch im Bereich Email und Internet mache ich fast alles mit diesem System, denn es ist - manchmal zwar nur mit Abstrichen - möglich. Lediglich bestimmte Dinge, wie Online-Banking und die meisten multimedialen Dinge, können mit PC/GEOS nicht erledigt werden.

Ich möchte hier mal auszugsweise meine Betriebssystem-Konfiguration MS-DOS 7 (aus Windows 98SE) vorstellen. Vielleicht ist es für den einen oder anderen ja von Interesse.
 

AUTOEXEC.BAT

    lh c:\dostreib\dosodi\lsl.com
    lh c:\dostreib\dosodi\pciodi.com

    LSL und PCIODI werden für den Internetzugang per DSL benötigt.

    lh c:\windos\smartdrv.exe 4096 /x a- b- c+ d+ e+ f+ g+
    SMARTDRIVE - Ein ziemlich großes Programm zur Optimierung der Festplattenleistung, würde es gerne durch ein anderes ersetzen.

    Anmerkung Bernd - Ich habe auch mit folgender Konfiguration von SmartDrive gute Erfahrungen gemacht: smartdrv.exe /X 6144 A- B- /F/U
    Die Größe des Cache ist etwas höher (für PC/GEOS 4). Das Caching von CD-Laufwerken ist abgeschaltet, dadurch verbraucht SmartDrive etwas weniger Speicher.

    lh c:\dostreib\shsucdx\shcdx33c /D:MSCD001 /V /E /C /~+
    SHCDX33C - Alternativer CD-ROM-Treiber, ein hervorragender Ersatz für MSCDEX und verbraucht wesentlich weniger Speicherplatz. Mit dem Schalter "/~+" werden auf CDs enthaltene lange Windows-Dateinamen/Verzeichnisnamen, die unter purem DOS rigoros abgeschnitten würden und zu Problemen führen könnten, gekürzt und mit einer Tilde versehen - so wie in Windows.

    lh c:\dostreib\keybw\keybw.com
    Alternativer deutscher Tastaturtreiber, ist nur winzig groß.

    lh c:\dostreib\vbehz\vbehz.com
    VBEHZ - DOS-Programm zum Anpassen der Bildschirm-Wiederholfrequenz. Damit hat das Herzkammerflimmern des Röhren-Monitors auch unter DOS ein Ende.

    lh c:\dostreib\ctmouse\ctmouse.exe /3
    CT-MOUSE - Sehr kleiner, hervorragender Maustreiber, braucht nur sehr wenig Speicherplatz. Unterstützt auch Mäuse mit Scroll-Rad, welches aber in PC/GEOS mangels Umsetzung nicht genutzt werden kann. Der Schalter "/3" bewirkt, dass nach einer 3-Tasten-Maus gesucht wird.

 

CONFIG.SYS

    device=c:\dostreib\jemm\jemmex.exe noems i=b000-b7ff
    JEMMEX - Alternativer Speichermanager; sehr klein und sehr effizient. HIMEM wird nicht mehr benötigt. Mit dem Zusatz i=xxx wird nochmal mehr Speicher freigeschaufelt.

    dos=high,umb
    Lädt einen Teil von DOS in den hohen Speicher und ermöglicht DOS das Verwalten der Speicherblöcke im hohen Speicherbereich (HMA). Den Schalter AUTO habe ich weggelassen, da er speichermässig nichts bringt.

    devicehigh=c:\dostreib\xmsdsk\xmsdsk.exe 100000 /y
    XMSDISK - Alternativer Treiber für ein virtuelles Laufwerk, eine RAM-Disk. Sehr viel weniger speicherhungrig als RAMDRIVE. Mit XMSDISK können virtuelle Laufwerke bis zu einer Größe von 2 GB angelegt werden, sofern soviel Arbeitsspeicher vorhanden ist.

    devicehigh=c:\dostreib\usbdrive\usbaspi3.sys /v
    devicehigh=c:\dostreib\usbdrive\di1000dd.sys

    USBASPI und DI1000DD - Mit diesen Treibern (es werden beide benötigt) wird die Benutzung von USB-Speichermedien (USB-Sticks und externe USB-Laufwerke) mit einem DOS-Betriebssystem und somit auch mit PC/GEOS möglich.

    devicehigh=C:\dostreib\CDPRO\CDROM.SYS /D:MSCD001 /L:GR
    CDROM.SYS - CD-ROM-Gerätetreiber; wird für CD-ROM-Laufwerke benötigt.

    lastdrive=Laufwerksbuchstabe - Beispiel: lastdrive=G
    Je mehr Laufwerke mit lastdrive verfügbar gemacht werden (auch wenn sie gar nicht im Rechner verbaut sind), desto mehr konventioneller Speicher geht für PC/GEOS verloren. Deshalb nur soviele Laufwerksbuchstaben freigeben, wie tatsächlich notwendig sind.

    Anmerkung Bernd - Laufwerke werden unter DOS mit Buchstaben benannt, einige sind fest vorgegeben. Das Diskettenlaufwerk besitzt z.B. immer den Buchstaben A, ein zweites den Buchstaben B. Die erste Festplatte (bzw. die erste Partition der ersten Festplatte) ist immer mit C bezeichnet. Weitere Laufwerke werden in der Reihenfolge benannt, in der sie beim Rechnerstart im System gefunden werden. Das CD/DVD-Laufwerk erhält in einem Standardsystem meist den Buchstaben D.

    buffershigh=10
    Ordnet beim Starten Ihres Systems MS-DOS eine bestimmte Anzahl von Datenträgerpuffern im Speicher zu. Wenn MS-DOS bei der Arbeit mit DriveSpace und SMARTDrive in den oberen Speicherbereich (HMA) geladen wird, verwenden Sie die Einstellung BUFFERS=10. U. U. kann auf BUFFERS bei der Verwendung von SMARTDRIVE verzichtet werden.

    Anmerkung Bernd - Meiner Erfahrung nach sollte auch beim Einsatz von SmartDrive ein Wert für Buffers angegeben werden (z.B. 3), damit nicht automatisch der hohe Vorgabewert (30?) verwendet wird.

    fileshigh=100
    Gibt die Anzahl der Dateien an, auf die MS-DOS gleichzeitig zugreifen kann. PC/GEOS sollte mit dem Wert 100 betrieben werden. Ein niedriger Wert kann - muß aber nicht - dazu führen, dass es beim Betrieb von PC/GEOS Probleme gibt.

    fcbshigh=1
    Mit diesem Befehl legen Sie fest, wie viele Dateisteuerblöcke (FCBs) MS-DOS gleichzeitig geöffnet haben kann. Zulässig sind die Werte 1 bis 255. Die Standardeinstellung ist 4.

    stackshigh=0,0
    Unterstützt den dynamischen Einsatz von Datenstapeln, um Hardware-Interrupts zu verarbeiten. Die Voreinstellungen für den Befehl STACKS lauten wie folgt:

    IBM PC, IBM PC/XT, IBM PC-Portable = 0,0
    Andere Computer = 9,128


Mit dieser Konfiguration habe ich mit allen hierfür benötigten Treibern - d. h. ich kann USB-Speichermedien und CD-ROM-Laufwerke benutzen, habe per DSL Zugang zum Internet, etc. - 643 KB freien Arbeitsspeicher im unteren Speicherbereich und noch 43 KB im oberen Speicherbereich frei. Das sollte auch noch für die Treiber reichen, mit denen irgendwann mal einen USB-Drucker mit PC/GEOS benutzt werden kann. :-)

Ich kann aber nicht ausschließen, dass es das eine oder andere PC-System gibt, auf dem diese Konfiguration nicht läuft. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat das dann etwas mit den Chipsätzen oder anderen Hardware-Inkompatibilitäten auf dem Mainboard zu tun. Ich verweise hier auch auf die MS-DOS-Befehlsreferenz auf der Internetseite http://www.i8086.de. Dort können umfangreiche Details zu den einzelnen DOS-Befehlen nachgelesen werden, jedoch nicht zu den hier erwähnten, alternativen Treibern und Programmen.
 

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